Dolby kooperiert mit MediaInfo, einem open-source Tool zur Medienanalyse

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James Cowdery

Daten ohne Ordnung sind einfach nur Rauschen. Wenn Sie schon jemals die Audio- oder Videokomponenten einer Datei wiederherstellen mussten, dann wissen Sie genau wovon ich rede. Veraltete Software, nicht dokumentierte Systeme oder ganz einfacher Datenverlust kann stundenlange Analysen und Experimente notwendig machen. Aber in jedem Geschäft ist Zeit auch Geld.

Deshalb gibt es MediaInfo. Damit wird der Inhalt einer Mediendatei analysiert und umfangreiche Informationen über dessen Format, Container, Codec, Bitrate und damit verbundene Metadaten geliefert. Diese Informationen können in einer für den Menschen lesbaren Form angezeigt werden oder auf eine Art und Weise, wie sie von anderen Tools verarbeitet werden können. Es ist keine große Überraschung, dass MediaInfo eine wichtige Grundlage für Profis geworden ist, die mit mehreren Medienformaten zu tun haben.

MediaInfo hat zwei bemerkenswerte Eigenschaften: es wird von einem kleinen, sechsköpfigen Team betrieben und es ist ein open-source System. Jeder kann es nutzen und jeder kann daran mitarbeiten. MediaInfo gibt es bereits seit zwei Jahrzehnten und ist mit jedem neuen Format weitergewachsen, sobald dieses erhältlich war. Auch die Nachfrage nach MediaInfo ist damit ständig gewachsen. Es war schon ziemlich beeindruckend, dass das Tool bereits selbstständig, vor der Zusammenarbeit mit Dolby, Informationen über Codecs für Dolby Digital, Dolby Digital Plus und Dolby E anzeigen konnte. Als wir das sahen, wollten wir mit MediaInfo zusammenarbeiten, um die Unterstützung weiter auszubauen.

Gegenseitiges Einverständnis

Unsere Zusammenarbeit mit MedaInfo nahm ihren Anfang, als wir Hauptentwickler Jérôme Martinez vor ein paar Jahren auf der IBC trafen. Wir wollten dabei helfen, die Unterstützung von Dolby-Formaten zu erweitern, sowohl im Audio- als auch im Videobereich, inklusive Dolby Atmos und Dolby Vision. Wir haben ein Jahr lang an dem Projekt gearbeitet und alle Beteiligten waren sehr zufrieden mit den Ergebnissen. Wir haben auch die Unterstützung für unser aktuellstes Audio-Codec AC-4 angeboten.

Die Vorteile

Manche Leute fragen mich, warum wir eine unabhängige Software unterstützen, die Nutzer ihre eigenen Codecs verwenden lässt. Die Antwort darauf ist ganz einfach – unsere Formate werden dadurch stärker unterstützt. Und jeder, der MediaInfo bei der Arbeit oder als Teil eines größeren Projekts verwendet, bekommt kostenlose, qualitativ hochwertige und unkomplizierte Unterstützung für Dolby AC-4.

Der Arbeitsablauf war ganz klar. Wir legten fest, auf welche Teile des Standards wir uns konzentrieren wollten und lieferten die notwendigen Informationen sowie das Testmaterial. Die Programmierung hat das Team von MediaInfo übernommen. Außerdem testeten wir die Integration von Dolby AC-4 bei uns, um eventuell auftretende Problem zu lösen. Wir haben auch einen Ingenieur ein paar Wochen lang damit beauftragt, die Unterstützung von Dolby AC-4 auf Herz und Nieren zu prüfen und alle innovativen Konzepte wie Mehrfach-Präsentationen zu testen und eventuell auftretende Probleme zu lösen.

Es war eine sehr gute Zusammenarbeit. Wir nahmen uns das Feedback der Entwickler zu Herzen und haben dabei gelernt, wie wir die Standards noch besser an die Anforderungen im täglichen Einsatz anpassen können. Wir wussten, dass wir uns da wirklich reinhängen mussten, um MediaInfo sowohl für uns, als auch unsere Nutzer so gut wie möglich zu machen.

Und das haben wir auch geschafft. Die Qualität dieses Tools ist uns wirklich wichtig. Schließlich bietet es eine wichtige Lösung, die wir nur mit enormem Arbeitsaufwand selbst zur Verfügung stellen könnten. Das war und ist eine wirklich gute, produktive und effektive Zusammenarbeit, von der auch die gesamte Branche profitiert.

Wir werden diesen Open-Source-Ansatz sicherlich auch in Zukunft fortsetzen, wie zum Beispiel bei neuen Formaten wie ADM BWF, dem Audio Definition Model (ITU-R Rec. BS.2076). Das ist ein Master-File Format mit dem immersive Klangwelten der nächsten Generation von der Nachbearbeitung zu einer Sendeanstalt oder einem Streaming-Dienst geliefert werden. Ein Tool wie MediaInfo, das dem Industriestandard entspricht, wird es für an diesem Prozess beteiligte Personen wesentlich einfacher machen, Probleme im vor- und nachgelagerten Bereich zu finden, identifizieren und zu melden. Jetzt wissen wir, wie wir dafür den Weg ebnen können.

Offene Zusammenarbeit, offene Standards und offene Tools passen so gut zusammen, dass wir uns auf unsere eigentliche Arbeit konzentrieren können, nämlich neue Anwendungsmöglichkeiten für digitalen Medien zu entwickeln, die fesselnde Erlebnisse bieten.

Relevant links:

https://github.com/DolbyLaboratories
https://MediaArea.net/de/MediaInfo